VJOSA | ALBANIEN
Der Fluss hat eine Gesamtlänge von 272 Kilometer. Die Länge allein ist jedoch wenig aussagekräftig, denn das mäandernden Flussbett ist teilweise zwei Kilometer breit. Das Wasser, Leben bedeutet, haben wir während unserer Reise entlang des Flusses gesehen. Vom Vjosa-Delta in Albanien, in dem mehr als 50.000 Brutvögel überwintern, bis zu ihrer Quelle in Griechenland, wo der Fluss Aoos genannt wird. Nicht nur uns fremde Insekten, Pflanzen und Tiere sind uns begegnet, sondern auch viele Menschen und ihre Beziehung zu den Flüssen.
Mehr dazu gibt es hier zu hören.
Tiere und Menschen sind seit jeher vom Wasser und der damit verbundenen Flora und Fauna abhängig. Die Wiesen entlang der Ufer dienen als Lebensgrundlage.
Schon in der Antike siedelten Menschen entlang der Vjosa, wie die Ruinen der illyrischen Stadt Byllis belegen.
Wissenschaftler:innen sammelten im Mai 2023 Daten, um auch das Delta dem restlichen Wildfluss-Nationalpark anzugliedern. So auch Prof. Fritz Schiemer von der Universität Wien, Koordinator der wissenschaftlichen Initiative. (rechts)
Der Rosenkäfer dient unter anderem als Indikator für einen intakten Lebensraum.
Auch die Fischerei spielt eine Rolle bei der Erhebung wissenschaftlicher Daten. Teile des Fangs werden im Labor untersucht, um Rückschlüsse auf Diversität und damit die Wasserqualität zu schließen.
Das Mündungsdelta der Vjosa am Mittelmeer, wurde von der albanischen Regierung aus dem Schutzgebiet ausgeklammert und unterliegt nicht dem selben Schutz wie der Rest des Flusslaufs. Dieser wurde auf albanischer Seite Anfang 2023 zum ersten Wildfluss-Nationalpark in Europa erklärt. Ein geplanter Flughafen bedroht das Delta.
Auch Algen geben Prof. Fritz Schiemer (Universität Wien, rechts) und Prof. Aleko Miho (Universität Tirana, links) Aufschluss über die Wasserqualität im Delta.
In den ländlichen Regionen Albaniens sind ca. 43 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig.
Bauliche Veränderungen wie Wasserkraftwerke oder Staudämme hätten auch Auswirkungen auf die Lebensgrundlage dieser Bäuerin.
Der bereits begonnen Bau eines Wasserkraftwerks in der Nähe von Kallivac wurde durch die Erklärung des Wildflusses zum Nationalpark gestoppt.
Europäischer Nashornkäfer
Schäfer in der Nähe von Permet.
Auch das Eco-Camping von Bess ist abhängig von einer intakten Natur. Durch gemeinsames Müllsammeln möchte er seine Gäste sensibilisieren.
Wilde Dreizähnige Orchidee.
Viele Flüsse speisen die Vjosa, so auch die Benjë.
Von den bisher bekannten 570 Blütenpflanzen entlang der Vjosa profitiert eine Vielzahl an Insekten und somit auch die Imker.
Durch das Zusammenspiel von Sonne, Luft und Wasser entsteht Wetter.
So beeinflussen auch Flüsse unser Klima.
